Wir freuen uns selbst total auf unsere Vamos Baja Reise… Neulich beim Frühstück haben wir uns gefragt, warum eigentlich? Was sind unsere persönlichen Highlights? Das haben wir dann eben mal locker, flockig, unzensiert so formuliert:

Susanne:
Ich liebe Baja California. Ich sag ja immer, ich würde wegen dem Licht dorthin fahren. (Versteht kein Mensch, bevor man es nicht selbst erlebt hat).
Die Sonnenauf – und –untergangsszenarien hab ich noch nirgendwo anders so schön, farbenfreudig, spektakulär gesehen.

Die Reise beginnt ja in San Ignacio – der Platz, wo wir untergebracht sind, ist sehr idyllisch, direkt an einem Fluss gelegen (Ein Fluss in der Wüstenlandschaft Bajas!), wo sich eine reiche Vogelwelt tummelt. Dort stand ich letztes Mal auf einem Stand up Paddleboard mitten auf dem Fluss. Kein Windhauch, Stille: Peace itself.

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Diese Übernachtungen dort dienen ja nur der Vorbereitung auf das wahre Highlight der Reise: Das Grauwalcamp. Dort übernachtet man in einfachen Holzhütten. Wenn ich nachts im Bett liege und dann doch mal raus aufs Klo muss, denke ich „oh, nein!“. Ich hab keinen Bock aus dem kuscheligen Bettchen aufzustehen und raus in die recht frische Wüstennacht mit pazifischer Meeresbrise. Doch manchmal muss man ja zu seinem Glück etwas gezwungen werden (Reisen sind eben auch ein Stück wirkliches Leben !). Ich mache die Hüttentür auf und der gigantische Sternenhimmel fährt mir in Mark und Bein: WOW!
Das kennen wir einfach kaum noch – ein Sternenhimmel ohne Zivilisationslicht ist jenseits von Worten. Ein wohliger Schock, ein Überraschungsmoment, glitzerndes Staunen einfach eine verzaubernde Angelegenheit! I love it.

Die Grauwale. Echt, das macht süchtig. SIE suchen oft den Kontakt zum Boot. Man weiß gar nicht wie einem geschieht, wenn so ein 30tonner sich am Boot schubbert, das Quieken, Staunen und Lachen wird jedenfalls immer lauter. Es ist wie eine Liebesdusche. Es ist Kontakt pur unabhängig von Konventionen – da werden an Bord gestandene Rechtsanwälte und Professoren wieder zu Kindern. Sehr cool. Es ist wie beim Delfinschwimmen, diese Frequenz von Herzenswärme und bedingungsloser Liebe. Als würde die Großmutter dich an ihren großen Busen liebevoll drücken und du weißt tief drinnen: Alles ist und war immer gut!

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Die Wale legen ein erstaunliches Verhaltensspektrum an den Tag. Jede Tour ist anders und neu. Hier kann man was fürs Leben lernen! Das Setting ist einfach im Camp, Kulinarisch sicher kein Highlight.
Und ich mag das: Wer bin ich eigentlich ohne Internet und Telefon? Geht das noch? Auf einem kleinen Wüstenstück an einer pazifischen Lagune… wo ich einen Kojoten am Strand treffe und weiß, dass ich mit meinem Besuch komplett die kleine, sehr bescheiden lebende, lokale Gemeinschaft unterstütze.

Weiter geht es in unsere Bucht. Hier fühle ich mich vom Luxus geküsst. Ein einfaches Haus. Doch wir haben die Bucht für uns. Eine zuvorkommende Crew, die für uns da ist. Der Blick vom Bett… atemberaubend. Höchstwertung hat bei mir jedoch, wenn ich abends im Bett liege und dieser heilige Moment vor dem Einschlafen mit Stille gefüllt ist bzw. Naturgeräuschen. Ganz abgesehen davon, dass diese Bucht auch Bestnoten für den schönsten Ausblick bekommt.

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Nächste Station Loreto. Ein charmanter Wüstenort am Meer – der Sea of Cortez. Eine Mischung, die ich mag und auch die Verschlafenheit des Städtchens und besonders den Blick auf dieses Wasser, das Licht und das Wissen: Hier kann ich rausfahren und Blauwale treffen! Und viel MEER…

La Paz – mehr Zivilisation. Ich mag unsere Unterkunft gleich um die Ecke vom Hafen sehr. Wir kennen uns hier jetzt besser aus: ich weiß, wo ich frischen Karottensaft bekomme, samstags den kleinen Biomarkt finde. Und großartig hier: Seit ein paar Jahren treffen sich hier Walhai Jungtiere in der Bucht und darf zu ihnen ins Wasser. Der größte Fisch der Erde. Halleluljah!

Cabo San Lucas – Partyzone. Nicht für uns. Hier gibt es Buckelwale, Grauwale, Delfine und einen engagierten Whale Watching Partner, der respektvolles WW ganz in unserem Sinne anbietet. Hier ist der Flughafen in der Nähe deswegen machen wir Station und das kleine mexikanische Hotel ist eine Oase in der amerikanischen Drink- und Viagrazone. Jeder Gast wird herzlich willkommen geheißen mit einer Umarmung. Beim letzten Mal schaute mich eine Mitreisende ganz ungläubich an als ein anderer Gast unserer Gruppe vom Innkeeper freudig umarmt wurde: Kennen die sich? Jetzt ja! 

Mana:
Ein gigantisches Highlight so einen 12-15m großen Grauwal neben dem kleinen Boot zu erleben und zu berühren. Eigenartig, wie der Begriff Tier und Wesen während einer solchen Begegnung „verschwimmt“. Ich habe richtig das Gefühl „Jemanden“ zu begegnen und da scheint auch ein Austausch auf irgendeiner Ebene mit dem 35 Tonnen Koloss und den Wesen im Boot stattzufinden. Beide haben ja richtig Spaß und Freude. Einfach unglaublich das sensible Verhalten beim Auftauchen und mal eben die „Nussschale“ beäugen. Gänsehaut-Feeling!

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Unsere Bucht. Ein anderes WOW-Gefühl überkommt einem beim Betreten der Lounge-Terrasse. Der sagenhafte Blick von oben über die bizarren Felsformationen der Bucht, dazwischen das ruhige Wasser der Sea of Cortez mit kreischenden Seevögeln. Zusammen mit dem Licht und Farbenspiel des Sonnenaufgangs bzw. –untergangs, eine filmreife Kulisse.. Gute Gegend für mich, um ein bißchen zu rennen.

Man möchte eigentlich gar nicht weg, wenn da nicht noch weitere eindrucksvolle Erlebnisse warten würden. Nicht weit davon liegt Loreto, ein kleines, verschlafenes mexikanisches Städtchen mit vielen Restaurants.
Vom Hafen aus fahren wir wieder aufs Meer hinaus: Diesmal gibt’s Blauwale zu erleben. Der hohe Blas (6 – 8m) ist schon von weitem zu sehen, das Boot gibt Vollgas, um in die Nähe zu kommen, der Wal lässt sich meist 4-5mal sehen, um dann mit langgezogenem Buckel die riesige Fluke zum „dive down“ zu zeigen. Jetzt dauert es ca. 8 – 10 Minuten.

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Das Boot tuckert so dahin, ansonsten absolute Stille, auch unter den gespannten Gästen. Wo kommt er wieder hoch um Luft zu holen? Das Wasser plätschert gegen den Bug, die Ruhe zum Greifen, wie im Auge eines Hurrikans… jeder schaut wach und präsent rund ums Boot über die Wasseroberfläche, die Kamera im Anschlag (Jäger und Sammler sind unterwegs). Und da… das laute Fauchen rechts, der hohe Blas, der massige Körper, der sich ewig durch das Wasser zu pflügen scheint, beeindruckende 25-30 Meter!

Und das Spiel wiederholt sich immer wieder, und nicht nur die künstlichen Speicherkarten sind randgefüllt mit wahnsinnigen Momenten. Zum Lunch geht’s dann zu einem Traumstrand von Coronado-Island mit Traumkulisse: weißer Sand, türkisfarbenes, klares Wasser im gleißenden Licht der hochstehenden Sonne, mit der bizarren Vulkanlandschaft von Loreto als Hintergrund. Mal wieder im Paradies erwischt!

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La Paz, mexikanische Geschäftigkeit und Cabo San Lucas, amerikanische Partyzone, lassen uns dann schrittweise wieder in die quirlige Zivilisation zurückkommen. Hier ganz im Süden am „Worlds End“ treffen sich Pazifik und Sea of Cortez und vielleicht verabschiedet sich, mit etwas Glück, ein springender Buckelwal bevor es wieder – reich beschenkt – zurück über den großen Teich geht. Die Welt ist aber noch lange nicht zu Ende!

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