Das ist hier die Frage!

Fliegen schadet der Umwelt, Punkt. Fliegen bringt uns an Orte, an die wir oft, auch Mangels Zeit, gar nicht kommen würden. Soll man nun oder nicht? Meine persönliche Meinung dazu ist: Ja, man kann und wenn dann bewusst.

Fliegen und dabei Abheben!

Wenn es Dir und Deiner Familie guttut, es für Dich wirklich ein Lebenstraum ist, Dich bereichert und auftanken oder neue z.B. interkulturelle Erfahrungen machen lässt oder Dich gesünder macht. Ich selbst stelle mir auch diese Fragen: Ist es eine Reise rund um den Globus wert, um z.B. Buckelwalen in ihrem Element zu begegnen oder das Fest zwischen Mensch und Grauwal zu feiern? Was ich sagen kann, wenn das passiert und Du tief berührt wirst von den Begegnungen, dann hat das lebensverändernde Folgen in mehrfacher Hinsicht und lebt weiter in Dir.

Nordlichter

Nordlichter

Klar, sagt jeder: „Das muss sie ja sagen“.

Da wir Reisen zu Ländern anbieten, in die man nur hinfliegen kann (es sei denn man hat furchtbar viel Zeit und Geld…).
Ich sehe den wachsenden Flugverkehr auch als bedenklich an. Wenn man sich für eine Flugreise entscheidet, kann man einen Klimaschutzbeitrag dazu zu buchen, um die Flugemissionen auszugleichen (z.B. über atmosfair, die Plattform, die bei allen Tests am besten abschneidet).
In vier Reisen auf die Kanarischen Inseln ist dieser bei OCEANO MEERZEIT REISEN bereits integriert.
Vor einigen Jahren lag der CO2-Ausstoß noch bei 5% der Gesamt Emissionen auf der Welt. Mittlerweile sind wir bei 7- 8%, weil u.a. immer mehr neue Flugziele aufgemacht werden und auch Hinter-Timbuktu mit dem Nabel der Welt verbunden sein will. Gerade die reichen Öl-Staaten bestellen Flugzeuge ohne Ende. Wem kann man das verdenken und wem steht was zu?

Pilot im Cockpit

Pilot im Cockpit

Komplexe Fragen, auf die Antworten nicht leicht zu finden sind.

Wenn ich an den Yachten von Denzel Washington, Steven Spielberg und Steve Jobs in der Baja California vorbeifahre und weiß, dass man allein drei Tage braucht, um diese aufzutanken… dann denke ich, es geht einmal mehr, um das Maß aller Dinge. Und vor allem, um einen bewussteren Umgang damit oder den Weg der Mitte, wie Buddhisten es vielleicht ausdrücken würden.
Nein, man muss nicht für ein paar Stunden nach Mallorca fliegen, drei Tage zum Weihnachtsshoppen nach New York, Betriebsausflüge für vier Tage nach Las Vegas. Das ist in unseren Augen Konsum pur. Auf unseren Reisen geht es um Erfahrungen und Erlebnisse, die nachhaltig beeindrucken.

Wir leben in einem globalisierten Zeitalter, der Mensch wird weiterfliegen wollen. Es geht nicht darum, zurück in die Steinzeit zu reisen – übrigens, den größeren Anteil der Flüge machen Reisen mit einem migratorischen Hintergrund aus, an erster Stelle stehen gar nicht die Urlaubsreisen. Das bedeutet, dass im Zuge des Zusammenwachsens der Welt als „Dorf“  z.B. leben viele Deutsche im Ausland und werden dort von ihren Familien besucht. Genauso wie die Menschheit das neue heilige Relikt, das Smartphone, nicht wieder hergibt, (das schadet der Umwelt auch in vielerlei Hinsicht) wird weitergeflogen werden.

Big Island, Hawaii von oben

Big Island, Hawaii von oben

Also, was tun?

Natürlich habe ich keine alles umfassende Antwort oder gar Lösungen. Ich kann mir Verbesserungen in der Technik vorstellen, was in den letzten Jahren auch schon passiert ist, Gesetzgebender Druck dafür wäre hilfreich: Flugzeuge zu bauen, die noch weniger Kerosin verbrauchen oder gar alternative Treibstoffe zu finden (auch muss die Luft in den Flugzeugen selbst verbessert werden!)

Kerosin sollte natürlich besteuert werden. Dieses Geld, eine Umweltschutzsteuer, steht dann für nachhaltige Umweltmaßnahmen zur Verfügung.

Flüge sollten einen adäquaten Preis haben. 40 € für einen Flug auf die Kanarischen Inseln ist z.B. nicht angemessen.

Die Reisedauer sollte der Entfernung der Destination angemessen sein: Sprich bei Fernreisen sollte man als Minimum 14 Tage vor Ort sein zzgl. der Flugtage. Der Klimaschutzbeitrag sollte verpflichtend sein. Direktflüge sind zu vorzuziehen. Für die Anreise zum Flughafen sollte die Bahn mit dem entsprechenden Service Rail & Fly genutzt werden.

Innerdeutsche Flüge sollten vermieden werden. Flüge erst ab einer Distanz von mindestens 800 – 1000 km nutzen.

Man selbst sollte sich fragen, wie bereits oben ausgeführt, warum ist die Reise für mich wichtig. Was erwartete ich von ihr.

Ein Tag in der Woche könnte weltweit nicht geflogen werden. (Am 7. Tag sollst Du ruhen…😉)

Ehrlich gesagt, glaube ich, dass Fliegen immer nur ein Mittel zum Zweck ist und die wenigstens Menschen fliegen so richtig gerne (mit Ausnahme der Piloten).

Manchmal ist es auch schön abzuheben und die Perspektive zu wechseln: einen Blick von oben auf unseren wundervollen Planeten zu haben. Für mich ist die Zeit im Flugzeug immer eine „no time“ – eine Auszeit. Fernab des Alltäglichen arbeite ich zum Beispiel nie im Flieger sondern bin mir dieser besonderen Übergangszeit auf dem Weg von einem Ort zum anderen sehr bewusst. Ich versuche mit zu entspannen (in der Hoffnung, dass der Sitznachbar nicht zu mir herüber quillt 😉), Musik oder Vorträge zu hören, manchmal hole ich das Kino Jahr nach 😉, zu lesen oder einfach mit Abstand zu reflektieren…

Und nein, auch als Reiseveranstalter sind wir weit davon entfernt Vielflieger oder sonstige Silber- und Goldkarteninhaber zu sein.

Susanne Braack

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