Unsere exklusivste Naturreise auf den Spuren der großen Wale dieser Welt findet auch in 2017 wieder statt!! Hier ein Reisebericht unserer Katamaran Reise in der Sea of Cortez im März 2014

Wir starten mit unserem Katamaran am 15.03.14 um 12.00h aus dem Hafen von La Paz in der Baja California Sur in Mexiko. Insgesamt sind 10 naturliebende Menschen an Bord. Wir wollen das Meer und seine Bewohner genießen, die Seele baumeln lassen, den Stecker ziehen… denn dort draußen hat man meist keinen Handyempfang – von Internetzugang ganz zu schweigen. Also los geht es!

Langsam bewegen wir uns aus der Bucht mit Blick auf die Uferpromenade von La Paz (die Malekon) in Richtung der wunderschönen Inseln von Espiritu Santu. Und kaum sind wir aus der Bucht raus, sehen wir in der Ferne mehrfach einen  Buckelwal (Megaptera novaeangliae) springen… leider sehr weit entfernt, aber immerhin so nah, dass wir ihn gut erkennen können. Er springt sicher 10 Mal hintereinander komplett aus dem Wasser. Und dann fangen die Rochen an zu springen… Warum tun sie dies nur? Lebensfreude, Parasiten auf der Haut,…? Auf jeden Fall  erfreut uns der  Anblick der springenden Mobula (lat. mobula thurstoni).  Dann wieder ein Blas – für ca. 30 Minuten beobachten wir einen Buckelwal, der  in die gleiche Richtung zieht wie wir.

Dann fahren wir, entlang an wunderbaren Stränden, unserer Ankerbucht für diese Nacht entgegen.

Sie heißt El Candelero und ist wunderschön! Leider frischt der Wind ziemlich auf. Er wird in der Nacht immer schlimmer. Am Morgen realisieren wir, dass wir hier heute nicht weg kommen, denn der Wind ist sehr, sehr stark geworden.  Doch wir liegen ruhig und geschützt in der Bucht: Gefangen im Paradies!

Klein

Beim Frühstück entdecken wir einen Delfin in der Bucht. Es ist ein kleiner Delfin. Eine Teilnehmerin traut sich nach einer Weile des Beobachtens ins Wasser. Es dauert etwas, aber nach einiger Zeit kommt der Delfin näher und zeigt ein außergewöhnliches Verhalten:

Er zieht am Meeresgrund (7 -10 m unter uns) Kreise. Kommt dann wieder hoch um zu atmen, geht wieder runter und zieht wieder Kreis um Kreis wie in einer imaginären Manege. Beim Auftauchen, um zu atmen,  kommt er immer näher.  Manchmal auch ganz nah. Bei Mana schwimmt er sogar einmal durch die Beine. Nach und nach sind wir 4 Schwimmer im Wasser.

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Was für ein merkwürdiges Verhalten. Warum ist er allein? Uns fällt es schwer seine Art zu bestimmen. Ein Gewöhnlicher Delfin – wie man ihn in der Sea of Cortez zu Tausenden trifft – ist es in jedem Fall nicht. Nach ca. 2 Stunden verlässt er die Bucht und zieht seines Weges.

Da sich andeutet, dass wir diesen Tag in dieser atemberaubenden Bucht zubringen werden, machen wir einen kleinen Landgang. Wir haben vom Land aus einen tollen Ausblick auf das grüne Wasser der Lagune und auf unser Schiff, entdecken wunderschöne Felsformationen, besondere Pflanzen, bläulich schimmernde Eidechsen (Blaue Felsleguane/ lat. petrosaurus thalassinus) und ein Colibrinest!!!

 Colibri

Am Strand unserer Bucht gibt es ein Camp für Kayaktouren und wir sprechen mit dem Campwächter. Dieser erzählt uns, dass dort am Vortag fast ein Delfin gestrandet wäre und sie diesen wieder zurück ins Wasser gebracht hätten. Vermutlich war es der Delfin mit dem wir den Morgen verbracht haben.

Wir hoffen sehr, dass wir ihm wieder etwas mehr Lebenssinn geben konnten!!? Er wirkte auf den ersten Blick nicht krank, nur verhaltensauffällig. (Spätere Auswertungen unseres Film- und Fotomaterials haben ergeben, dass es sich um einen Spinnerdelfin  (Stenella longirostris) handelte). Spinnerdelfine kennen wir ja gut von unseren Hawaiibesuchen – aber hier einen einzigen in der Sea of Cortez zu treffen, wundert uns sehr. Ob es sich um einen „verschwommenen“ Delfin handelt, der seine Artgenossen sucht? Spinnerdelfine sind auch für die Sea of Cortez gelistet, allerdings bin ich vorher noch nie welchen begegnet.

Wir lassen die Seele baumeln: entspannen, schlafen, lesen, ziehen Runden mit dem Kayak, schnorcheln und probieren uns auf dem Stand up Paddleboard. Mana verwöhnt uns nicht nur einmal sondern jetzt 3 Mal täglich mit allerfeinsten und sehr leckerem Essen.

Dann werden Helden geboren –  unser Sonnensegel reißt in einer Windboe, doch mit viel Geduld nähen Marinero Josy und Kapitän Samyo es wieder zusammen!!

Am Morgen des 17.03. verlassen wir unsere mittlerweile sehr beliebte Bucht  Candelero.

Wir fahren Richtung Isla de San Francisco. Wir treffen 2 junge Finnwale, unzählige springende Rochen und haben später die eleganten Gewöhnlichen Delfine in der Bugwelle.

Wir ankern in Mangale – einem sehr schönen Ankerplatz – das Boot bewegt sich gar nicht! Es ist super still! Irgendwie fehlt richtig was, wenn das Schiff sich nicht mehr bewegt.

Am 18.03. springen die Rochen und schwimmen sehr nah am Boot entlang und  um ca. 11h treffen wir 4 – 5 Pottwale. Eigentlich sehen wir  sie überall! Einer kommt im Abstand von 5m längsseits zum Boot, zeigt sich und taucht mit Fluke ab. Um 12h treffen wir Buckelwale – einer springt nah am Boot komplett aus dem Wasser.   Danach treffen wir weitere Pottwale (Physeter macrocephalus) – heute ist Pottwaltag.

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Man erkennt sie gut an dem leicht nach vorne links gerichteten Blas. Wir ankern in Puerto Gato, leider ist es das Meer nicht so ruhig und wir liegen alle sehr früh in unseren gemütlichen Kojen.

Nachts beruhigt es sich ein wenig und wir wachen gut am 19.03. auf. Heute haben wir ein Geburtstagskind an Bord und der Tag beginnt mit einer traumhaften  Sonnenaufgangs – Lightshow.

Das Licht der Baja muss man erlebt haben. Worte sind zu flach für diese magischen Momente des  Sonnenauf- und  -untergangs. Es liegt ein Zauber in der Luft und auf dem Wasser…

018 Baja California 2009 Foto Roland Gockel

Dann ziehen Große Tümmler vorbei. Wir treffen ein paar  Seelöwen und ca. 500 Gewöhnliche Delfine – hier in der Baja sind es die Langschnauzigen (Delphinus capensis).  Um 10.30h sind ein paar Buckelwale unterwegs und wieder treffen wir eine riesige Gruppe der Gewöhnlichen Delfine. Das Meer brodelt! Nach diesem erfüllten Tag ankern wir in Puerto Balandra und genießen eine sehr ruhige Nacht. Der Mond zieht langsam seine Bahn. Das Meer ist voller Biolumniszenz – sprich: Bei Bewegung leuchtet das Meer so wunderbar wie der funkelnde Sternenhimmel.

20.03. Wie fast jeden Morgen machen wir uns schon ca. um 7h auf den Weg… dabei haben wir gar kein Ziel. Wir wollen einfach draußen sein und da sein, wenn Wale oder Delfine vorbeikommen. Natürlich möchten wir auch gerne noch Blauwale treffen! Ob sie noch in der Sea of Cortez sind? Es ist ein „El Niño Jahr“ – der Nordwind, der für den Mineralstoffeintrag in der Sea of Cortez und somit für die Produktivität von Nährstoffen im Wasser und den Krill sorgt – ist im Winter ausgeblieben.

Kaum sind wir losgefahren, haben wir schon Große Tümmler in der Bugwelle. Dann etwas später tauchen 2 – 3 Buckelwale auch recht nah neben dem Boot auf. Um 11.15h begegnen wir wieder einer großen Gruppe Gewöhnlicher Delfine. Man kann einfach nicht genug bekommen von diesen eleganten und agilen Tieren. Das Meer brodelt einmal mehr.

 021 Baja California 2009 Foto Roland Gockel

Dann sehen wir endlich einen riesig großen, hohen Blas… fahren drauf zu, harren geduldig lange Zeit in der Gegend aus, aber finden leider kein passendes Tier dazu. Jetzt sind wir wieder an dem Fleckchen Erde, wo gerade die Buckelwale und Rochen springen!! Wieder so ein verdammt guter Tag im Paradies! Die Gesichter unserer Teilnehmer werden immer entspannter.

Am 20.03. treffen wir Delfine VOR  dem Frühstück – wunderschön, in der Bugwelle des Bootes, gleiten ca. 30 – 40 Große Tümmler (tursiops truncatus) mit uns  und riskieren auch immer wieder den ein oder anderen Blick nach oben! Bis 12.40h haben wir durchgehend Delfine um uns herum! Wahnsinnsparadies.

Mittags gönnen wir uns einen weiteren Aufenthalt an einem der vielen tollen Strände. Wir schwimmen, kayaken und stand up paddeln hinüber. Laufen oder joggen am Strand, schauen nach schönen Muscheln, entdecken einen alten Schildkrötenpanzer, winzige Wüstenblumen und interessante Felsformationen.

Später entdecken wir einmal mehr Zwergpottwale (Kogia breviceps), die wie immer regungslos an der Wasseroberfläche liegen. W ir versuchen uns anzuschleichen. Aber immer tauchen sie lautlos wie sie gekommen sind wieder ab.

22.03. Anker auf in Mangale

Das Meer ist wie ein stiller Bergsee heute Morgen. Schon bald treffen wir eine Buckelwalmutter mit Kalb. Da liegt sie vor uns mit ihrem Baby. Kein anderes Boot, unser Motor ist aus. Es herrscht absolute Stille, freudige Aufregung liegt in der Luft. Wir hören ihren Atem. Dann tauchen sie ab, lassen eine dichte  Stille zurück. Das sind die schönsten Momente – die gespannte Aufmerksamkeit und Wachheit des Wartens – wo könnten die Wale wieder auftauchen? Einige Minuten vergehen. Die Zeit bleibt stehen – und plötzlich durchdringt ein lauter Blas die erwartungsvolle Stille – das Buckelwalbaby ist direkt vor dem Boot aufgetaucht. Das noch recht kleine Kalb taucht noch ein weiteres Mal auf Steuerbord direkt neben dem Boot auf. Die Mutter zieht unter dem Kalb geräuschlos wie ein U-Boot vorbei. WOW!

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23.03. Den ganzen Tag springende Rochen weit und breit. Aber heute zeigen sich keine Wale und Delfine. Langsam wissen wir alle, dass uns in diesem  Jahr vermutlich kein Blauwal vergönnt ist.

Ich liebe unsere Teilnehmer für die Fähigkeit die Natur so zu nehmen, wie sie sich zeigt und die zahlreichen Geschenke, die uns entgegen gebracht werden, zu genießen!

Auch ohne Wale haben wir eine tolle Zeit auf dem Meer – die Rochen springen den ganzen Tag – und wir halten Ausschau nach unseren schwimmenden Freunden und genießen das süße Nichtstun und  die kulinarischen Highlights der Bordküche.

Dafür sind wir heute Morgen mit den vorwitzigen Seelöwen geschwommen. Sie können einem schon viel Respekt einflößen, wenn sie schnell auf einen zu geschwommen kommen oder an den Flossen knabbern.

254 Baja California 2009 Foto Roland Gockel

Dann fahren wir in unsere nächtliche Bucht und ankern. Vor Sonnenuntergang schaffen wir es noch eine Runde mit dem Kayak oder Stand up Paddle zu machen und an den Felsen vorbei zu fahren, auf denen die Reiher gerade brüten und die Pelikane zu Hause sind. Wieder ist es ein großartiger Sonnenuntergang. Das Abendessen ist auch wieder extrem lecker und die warmen Worte der Abschiedsrunde sind sehr berührend. Kaum vorstellbar, dass wir morgen von Bord gehen werden…

24.03. Die meisten hält es nicht in der Koje, wenn die Natur ihr morgendliches Schauspiel des Sonnenaufgangs farbenfroh vorbereitet.  Kaum sind wir aus der Bucht raus, treffen wir ein paar Delfine. Es ist wieder ein wunderschöner Morgen – unser letzter. Bald geht es zurück in den Hafen von La Paz. Auf dem Weg dahin sehen wir in einiger Entfernung einen springenden Wal – es kann nur ein Buckelwal sein. Und tatsächlich, als wir näher kommen, sehen wir, dass es zwei Buckelwale sind. Sind es zwei Männchen, die Action machen oder ist es gar ein imposantes Werbeverhalten? Ich tippe auf Letzteres.

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Was für eine Show. In ca. 200 – 300 m Entfernung springt das eine Tier häufig komplett aus dem Wasser und das andere schwimmt einfach weiter, legt sich dabei zweitweise auf den Rücken und streckt seine Flipper (die sind beim Buckelwal immerhin 4 -5 m lang, ca. 1/3 der Gesamtgröße des Tieres) hoch hinaus in die Luft. Und zwischendrin schlägt er oder sie auch immer wieder mit den Flippern aufs Wasser. Wir alle freuen uns und sind ausgelassen. Wir hüpfen vor Begeisterung über diesen imposanten Anblick, freuen uns des Lebens und darüber, dass wir in der letzten Stunde unserer gemeinsamen Reise noch einmal so beschenkt werden und zur rechten Zeit am rechten Platz sind! Jetzt ist die Reise so richtig rund! Es war Magic. Vielen Dank!

Nächster Termin für diese exklusive Naturreise: 11. – 22. Feb. 2018

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