Im Altruismus geht es um den anderen – tatsächlich einmal nicht um mich 😉 – um uneigennütziges Handeln, darum anderen helfen. Die heutige Frage ist: Sind Wale und Delfine altruistisch?

Tatort Antarktis. Eine Gruppe von Schwertwalen (Orcas) wendet eine ihrer ausgeklügelten Jagdstrategien an: Gemeinsam schwimmen sie auf eine Eisscholle zu, erzeuge n damit eine Welle, die die Weddell Robbe, die sich dort gerade ausruht, von der Scholle ins Wasser rutschen lässt.

bucke

Das Mittagessen für die Schwertwale ist serviert. Doch Stop! So einfach ist es auch für Schwertwale nicht immer. Denn ein Buckelwal nähert sich der Situation und schwimmt unter die Robbe, legt sich auf den Rücken und die Robbe, die vermutlich schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatte, findet den Walbauch als erneute Eisinsel und Landeplatz vor. Ein Schutzengel im Buckelwalgewand.

Buckel II

Doch die Gefahr ist noch nicht gebannt. Als die Robbe vom Bauch zu rutschen droht, hebt der Wal seine lange Brustflosse in die Höhe und schiebt die kleine Robbe fast zärtlich zurück auf den Bauch…

Tatort Kalifornien. Jedes Jahr treffen wir die Grauwale in den pazifischen Lagunen. Im Nu erobern sie unsere Herzen, wenn sie mit ihren Nasen direkt an die kleinen mexikanischen Fischerboote kommen und uns einladen sie zu berühren. Die verspielten Kälber, Augenstern und Nervensäge für die Walmutter gleichzeitig, kommen besonders gerne an die Boote mit den ausgestreckten Armen…

Im April ist es vorbei mit der Lagunen-Kita, der sogenannte Ernst des Lebens wartet vor der Lagune und es geht auf die lange Reise in die Arktis, wo hoffentlich ein reichhaltiges Nahrungsbüffet auf die freundlichen Wale wartet. Dabei ziehen sie entlang der kalifornischen Küste. Hier ziehen auch die Schwertwale, die sich von anderen Warmblütlern ernähren entlang und warten auf ihre Beute.

Da sind die Grauwalkälber besonders beliebt. In einem Fall gab es menschliche Zeugen, die dabei waren als die Schwertwale, das Kalb unter Wasser hielten, damit es ertrinkt, es einfach müde machen wollten, um es dann zu fressen. Die Verteidigungsversuche der Walmutter waren vergeblich und kraftraubend. Die Menschen an Bord des Forschungsschiffes trauen ihren Augen nicht als eine kleine Gruppe von Buckelwalen dazu kommt und sie sich zwischen die Grauwale und die Orcas „stellt“. Die Wale schwimmen dazwischen und versuchen die Schwertwale von weiteren Angriffen abzuhalten! Leider ist es in diesem Fall zu spät, letztendlich war es zu spät für das Kalb. Die Buckelwale bleiben noch weitere 6h in der Nähe… Das Grauwalweibchen zieht alleine nach Norden weiter.

Das Grauwalkalb werden wir leider nicht wiedersehen in einer der Lagunen. Wie traurig! Fast ein Drittel der Kälber schafft es nicht, das 1. Lebensjahr zu überstehen. Dennoch erholen sich die Bestände der ostpazifischen Grauwalpopulation allmählich nach Jahren von ausgeprägtem Walfang nicht zuletzt durch gutes und nachhaltiges Whale Watching Management in den Lagunen.

Ich denke die Eingangsfrage ist mit einem kraftvollen JA zu beantworten. Haben Wale an sich es nicht verdient, dass sie selbst und Ihr Lebensraum stärker unter Schutz gestellt werden? Auch diese Frage würde ich mit einem kraftvollen JA beantworten.

Hier der clip zu zweiten Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=-lw8_SAtX8o&feature=youtu.be

Susanne Braack
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Ein besonders hell gezeichnetes Grauwalbaby

Susanne Braack
(Fotos: OCEANO MEERZEIT Reisen, Susanne Braack)

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Fotos Robert Pitmann href=“http://www.sciencemag.org/news/2016/07/humpbacks-protect-seals-and-other-animals-killer-whales-why“>Artikel auf Englisch hier

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